Frühjahrsübung mit neuem Dyneema-Bergeset am Gindelhorn

Am 26. April führten wir eine Bergeübung mit den nagelneuen Dyneema-Seilen durch. Genauer gesagt ist es Polyethylen, welches in Litzen geformt und weiter geflochten nach dem Aussehen eher an Oma`s Wäscheleine als an ein hochfestes Seil denken lässt.  Bei nur 8 mm Durchmesser und einer Bruchlast von 7.000 kg ist das schon beachtlich. Wenn man bedenkt, dass wir in redundanten Systemen arbeiten, dh zwei Seile anstatt nur einem, zwei Karabiner anstatt nur einem,...., ist das eine beruhigende Sache. Auch wenn man einige Meter unter dem A.... hat!!!
Aber der Reihe nach: wir trafen uns wie immer in unserer Ortsstelle und nach kurzer Einweisung wurde das Material auf alle aufgeteilt. Auch die Kaffeemannschaft (!!) wurde eingeteilt. Nach der gemeinsamen Auffahrt zum Dachsteinblick erfolgte der Aufstieg in Richtung Gindelhorn. Aber wir folgten nicht dem direkten Weg auf den Gipfel sondern stiegen über den südöstlichen Rücken hinan. Dort versicherten wir den alpinen Zustieg mit einigen Seilen, damit die Mannschaften auch gesichert diese Stellen bewältigen konnten.
Zuerst übten wir das Ablassen von Rettern und jeder konnte sich an den verschiedenen Bergepositionen probieren. In der Folge wurde das Aufziehen von mehreren Personen beübt. Anschließend wurde festgestellt, dass der Kaffee, welcher für die Pause ja eingeplant war, leider nicht mit auf Tour ging!!! Nach einigen Telefonaten konnten wir den Antransport organisieren und einer nun gelungenen Jause stand nichts mehr im Wege.
Nachdem die weiteren Übungen uns sicherer werden ließen, verlagerten wir unseren Standort auf den Gipfel des Gindelhorn und seilten uns direkt über die steile und überhängende Westwand (220 Meter) ab. Es ist schon ein gewaltiger Tiefblick, wenn man vom Gipfel über die Kante hinaus in eine gähnende Leere tritt. Nach einigen Meter noch mit Wandkontakt legt sich der Felsen so weit nach außen, dass man die beruhigende Verbindung mit dem festen Element verliert und einige Meter von der Steilwand entfernt im Freien baumelt. Doch ohne weitere Probleme geht die Fahrt nach unten und jeweils zwei Retter kommen wieder am Wandfuß an. Die Witterung besserte sich im Laufe des Tages immer mehr und so konnten wir bei strahlendem Sonnenschein unsere Übung unfallfrei beenden.


Vorbereitung beim Zustieg
Versichern des Zustiegsweges
Am Gratrücken


Die "Retter" in Aktion

 
Bergemannschaft on top

 
Gewaltiger Tiefblick in die Westwand

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Winterbesteigung Grimming

Lärchkogelsteig (Grimming)