Sucheinsatz Tauplitzalm/Geisterwald
Am Sonntag den 02.04.2017 wurde gegen 20:00 Uhr die
Bergrettungsortsstelle Tauplitz von der
Landeswarnzentrale über eine Suchaktion der Alpinpolizei Informiert.
Den ersten Angaben zufolge handelte es sich um einen
54-Jährigen Tourengeher der um 07:00 Uhr am Morgen zu einer Schitour in
Richtung Großes Tragl aufgebrochen ist. Er wollte am Nachmittag wieder zuhause
sein. Nachdem er am Abend noch immer nicht zurück gewesen ist und auch
telefonisch nicht erreichbar war, wurde eine Vermisstenanzeige bei der Polizei
aufgegeben. Diese setzte somit die Suchaktion in Gang. Es wurde gleichzeitig
der ÖAMTC Rettungshubschrauber C14 angefordert um das restliche Tageslicht
auszunützen und einen Such-Flug durchzuführen. Nachdem wir uns in der
Ortsstelle getroffen hatten, wurden laufend die Informationen aktualisiert.
Nach Eintreffen der Alpinpolizei bekamen wir weitere wichtige Informationen.
Eine Handyortung wurde von der Polizei veranlasst. Diese war allerdings sehr
ungenau. Man konnte nur feststellen, dass das Handy das letzte Mal um 18:30 Uhr
beim Sender Bergstation auf der Tauplitzalm eingeloggt war. Der Tourengeher
hatte noch angegeben, dass er in Richtung Weiße Wand gehen wolle und
anschließend in die Ödernalm abfahren will, sofern es die Verhältnisse
zulassen. Aufgrund dieser Tatsachen wurde das Suchgebiet von der Tauplitzalm
über die Ödernalm in Richtung Weiße Wand und den Almkogel ausgeweitet. Da der
C14 gegen 21:15Uhr einen Lawinenkegel am Almkogel gesichtet hatte, wurde dieser
genauer untersucht. Hierzu ist ein Hundeführer mit dem Skidoo von der
Tauplitzalm aus in Richtung Interhütte gestartet. Vom Tal wurden noch zwei
Kameraden der Ortsstelle hinaufgeflogen. Die Suche mit dem LVS am Lawinenkegel
blieb allerdings ergebnislos. Als die FLIR von Salzburg eintraf, begann diese umgehend
mit der Wärmebildkamera das Gebiet abzusuchen. Gegen 24:00 Uhr wurde die Suche
unterbrochen. Deshalb wurde in der Nacht gleich ein Gebietsalarm für das Gebiet
Salzkammergut ausgeschrieben. Treffpunkt hierzu war am Montag, den 03.04.2017, um
06:30Uhr auf der Tauplitzalm. Nach einer kurzen Lagebesprechung wurden die bereitstehenden
Kameraden in Gruppen aufgeteilt. Nachdem der C14 bereits um 07:00 Uhr vor Ort
war, begannen wir gegen 07:15 Uhr die Kameraden ins Gelände zu fliegen. Kurze
Zeit später ist die Unterstützung seitens des Bundesheeres mit einer Alouette
III am Almparkplatz eingetroffen. Diese begannen umgehend ebenfalls mit dem
Mannschaftstransport ins Gelände. Als nun alle Suchtrupps im Gelände abgesetzt
wurden, startete das Bundesheer mit einem Suchflug. Gegen 08:30 Uhr konnte der Vermisste Tourengeher
vom Hubschrauber aus lokalisiert werden. Ein Flugretter und ein Bergretter wurden
umgehend abgesetzt und gleichzeitig startete der C14 mit der Notärztin zur
Fundstelle. Diese konnte jedoch nur noch den Tod des Vermissten feststellen. Er
ist unter dem Scheiblingtragl in Richtung Geisterwald über eine ca. 50m lange steile
Felswand abgestürzt.
Nachdem für solche Bergearten der ÖAMTC nicht befugt ist,
übernahm die Bergung der Hubschrauber des BMI. Dieser war zum Fundzeitpunkt
bereits unterwegs um bei der Suche mitzuhelfen.
Nachdem alle Suchgruppen über den Fund informiert wurden,
begaben sich diese wieder zu einem geeigneten Landeplatz von wo aus sie wieder
mit dem Hubschrauber des Bundesheers abgeholt und zum Almparkplatz gebracht wurden.
Der Einsatz ist gegen 11:00 Uhr am Almparkplatz beendet worden. Im Anschluss
wurde noch eine Einsatznachbesprechung abgehalten. Gegen 12:00 Uhr waren die
Ortstellen wieder einsatzbereit bei der LWZ gemeldet.
Als Einsatzleiter und im Namen der Bergrettung Tauplitz möchte ich mich sehr herzlich bei der Flugmannschaft des C14, vom BMI FEST Graz und Salzburg, den Bergrettern des Gebiet Salzkammergut, der Alpinpolizei und ganz besonders bei der Besatzung des Bundesheerhubschrauber Alouette III aus Aigen im Ennstal für Ihren Einsatz und die überaus gut funktionierende Zusammenarbeit aller Beteiligten bedanken.
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